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Weizengras selber ziehen +++ Verwendung ohne Entsafter

Weizengras selber ziehen +++ Verwendung ohne Entsafter 13

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Heute möchte ich euch zeigen, wie man Weizengras selber ziehen kann. Weizengras erlebt ja seit einigen Jahren eine wahre Renaissance unter den Gesundheitsbewussten. Ihr habt richtig gehört, Renaissance, denn es handelt sich nicht um einen neuen Trend. Schon in den 80ern kamen Bücher auf den Markt, die von den enormen Profiten von Weizengras berichteten. Deshalb kenne ich Weizengras auch schon so lange ich denken kann, denn mein Vater hatte es schon früh für sich entdeckt und immer wieder selbst gezogen. Irgendwann habe ich selbst dann mal ein bisschen gelesen und mein praktisches Wissen ein bisschen optimiert.

Warum Weizengras?

Warum ist denn Weizengras so gut? Weizengras ist ein echtes Superfood, es zeichnet sich zum einen durch seinen extrem hohen Nährstoffgehalt aus, z.B. enthält es 60-mal mehr Vitamin C als Orangen, 50-mal mehr Vitamin E als Spinat, 30-mal mehr Vitamin B1 und 11-mal mehr Calcium als Kuhmilch. Dazu kommt das kaum zu unterschätzende Chlorophyll, Mineralien, Enzyme…. Angeblich können es wenige Gramm Weizengras es mit mehreren Kilos Bio-Gemüse aufnehmen!

Weizengras entgiftet unseren Körper von Schwermetallen, Ablagerungen von Medikamenten und krebserregenden Stoffen, Weizengras ist entzündungshemmend, antioxidativ und wirkt außerdem als pure Basendröhnung in unseren übersäuerten Körpern. Ja, man kann ganze Bücher über Weizengras füllen und umso mehr man liest, umso beeindruckter und überzeugter ist man. Und plötzlich dann findet man sich in seiner eigenen kleinen Weizengrasplantage wieder. Ich verspreche euch, dass es sich lohnt und ihr einen Effekt spüren werdet.

Wie Weizengras selber ziehen?

Zunächst einmal was ihr benötigt: Bio-Pflanzerde, Anzuchtschale, Pflanzensprüher und natürlich keimfähiger Weizen. Alternativ zur Anzuchtschale geht auch ein Balkonkasten oder Schalen eurer Wahl.

Anzuchtschalen könnt ihr zum Beispiel in Baumärkten finden, gerade jetzt in der Frühjahrssaison sind sie überall sehr präsent platziert. Wer nicht genau weiß wie eine Anzuchtschale aussieht: Es sind so grüne Plastikschalen. Bei der Erde ist zu beachten, dass ihr wirklich Bio-Erde kauft, die also organisch gedüngt ist. Wenn wir etwas nicht wollen, dann dass unser schönes Weizengras Chemie enthält! Es eignet sich gut eine Anzucht- oder Kräutererde. Habt ihr einen Garten mit tollem Kompost, dann könnt ihr euch den Baumarkt-Besuch natürlich sparen. Der Pflanzensprüher hat sich aus meiner Sicht als sehr praktisch erweisen, denn so lässt sich die Erde gleichmäßig feucht halten.

Beim Kauf von (BIO!) Weizen könnt ihr nach der Keimfähigkeit fragen, ich habe bisher gute Erfahrungen mit der Keimfähigkeit von Weizen gemacht. Man bekommt Bio-Weizen ja mittlerweile in jeder Drogerie. Bitte keinen konventionellen Weizen kaufen, sonst gibt es Glyphosat-Gras. 😉

1. Schritt: Spülen& einweichen

Für eine Anzuchtschale, welche in etwa die Maße 40 x 35 cm hat, verwende ich etwa 1,5 Tassen Weizenkörner. Zunächst muss der Weizen einmal durchgespült werden, um ihn von Staub und anderen möglichen Verunreinigungen zu befreien. Dazu verwende ich ein normales Haushaltssieb.

Anschließend werden die Körner in eine Schüssel gegeben, die man mit etwa der dreifachen Menge Wasser auffüllt, so dass der Weizen darin 12 Stunden einweichen und quellen kann. Am besten, man deckt die Schüssel mit einem Geschirrtuch oder einem Teller ab.

2. Schritt: Keimen lassen

Nach der Einweichzeit werden die Keime noch einmal gespült und anschließend ohne Einweichwasser 2-3 Tage keimen gelassen. Dabei zweimal täglich weiterhin spülen. Wenn ihr den Weizen in einer Schüssel keimen lasst, achtet darauf, dass sich unten kein Wasser sammelt, sondern lasst ihn immer gut abtropfen. Ihr könnt auch ein Keimglas verwenden, ein Sieb oder einen Nussmilchbeutel. Stellt den Weizen nicht zu sehr ins Licht, vor allem meidet direkte Sonneneinstrahlung.

3. Schritt: Pflanzen der Keimlinge

Nun wird die Anzuchtschale locker mit der Bio-Erde gefüllt uns zwar etwa 5 cm dick. Dann werden die Keimlinge gleichmäßig auf der Erde verteilt und sanft in die Erde gedrückt, jedoch nicht mit Erde bedeckt. Der Weizen braucht etwas Platz zum Wachsen, daher sollten die Körner nicht dicht an dicht und schon gar nicht übereinander liegen. Die Keimlinge nun gießen.

Die Keimlinge sollten in den ersten Tagen nach der Pflanzung immer feucht gehalten werden. Ich besprühe sie zweimal täglich ordentlich mit Wasser. Hat sich das Weizengras verwurzelt und wächst es bereits geordnet nach oben, muss man nur noch einmal täglich gießen. Auch das nun wachsende Gras sollte nicht in die direkte Sonne, es mag es aber etwas heller als die Keimlinge.

4. Schritt: Weizengras ernten

Nach etwa 8-10 Tagen ist das Weizengras perfekt für die Ernte. Es hat dann etwa eine Höhe von 10-15 cm erreicht und soll zu diesem Zeitpunkt die ideale Nährstoffzusammensetzung haben. Ihr erkennt „fertiges“ Weizengras auch daran, dass aus dem ersten Halm ein zweiter herauswächst, sich das Weizengras quasi gespalten hat.

Man erntet das Weizengras, indem man es mit einer Schere knapp über der Wurzel abschneidet. Wenn man es weiterhin gießt, so kann man es ein zweites Mal ernten. Natürlich ist es frisch geerntet am besten, es hält sich aber auch einige Tage im Kühlschrank.

5. Schritt: Verwendung von Weizengras

Frischer Weizengrassaft, dieses Bild kennt ihr sicher. Und vielleicht denkt ihr: Ohne Entsafter kann ich vom Weizengras keinen Gebrauch machen. Aber da habt ihr weit gefehlt. Das Entsaften des Weizengrases ist sehr populär und sicher eine sehr edle Variante. Das beste daran ist, dass die nicht verdaulichen Faserstoffe vom Saft getrennt werden und unser Körper die Nährstoffe eins zu eins aufnehmen kann ohne dass er sich mit den Faserstoffen herumplagen muss. Ich verrate euch jetzt, wie ihr auch ohne Geräte vom Weizengras profitieren könnt und sogar noch mehr als mit einem Entsafter.

Ihr schneidet euch Weizengras ab, formt es mit den Händen zu einem Bällchen, nehmt es in den Mund und kaut. Ihr kaut und nehmt den Saft auf und das so lange bis nur noch die Faserstoffe übrig sind. Diese könnt ihr dann ausspucken. Diese Methode ist deshalb so wertvoll, weil wir dem Körper durch das Einspeicheln im Mund sehr bei der Verwertung unterstützen. Wir können unser Weizengras überall mit hinnehmen und zwischendurch eine Kaupause einlegen. Ich liebe diese Methode und praktiziere sie am allerliebsten und das, obwohl ich einen extra Entsafter besitze!!

Hinweise:

Ich finde Weizengras ist so superschön und dekoriere damit unser Wohnzimmer! Einen Teil der Keimlinge verteile ich zum Beispiel in Teetassen oder anderen extravagenten Behältern. Schöne Blumentöpfe sind ebenso schön. Zu Ostern mache ich aus Weizengras Osternester!

Wenn ihr eine Kur mit Weizegras machen möchtet und es täglich zu euch nehmen möchtet, müsst ihr größere Mengen herstellen und versetzt arbeiten, dass immer frisches Gras nachkommt. Das hat man wirklich schell raus!

Manchmal fangen einzelne Körner an zu Schimmeln. Man kann sie ganz einfach entfernen. Außerdem kann man das Weizengras über dem Schimmel weiterhin bedenkenlos ernten.

Weizengrassaft hat eine stark entgiftende Wirkung. Es kann also zu Entgiftungssymptomen kommen!

 

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Über 150 leckere, einfache & inspirierende Rezepte gibt es außerdem in unserem Buch „Was dein Herz begehrt“.

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11 Gedanken zu „Weizengras selber ziehen +++ Verwendung ohne Entsafter“

  1. Hallo,

    Ich würde dir empfehlen statt Weizen das Urkorn zu verwenden z.B. Emmer, Kamut, Dinkel, usw. Warum wirst du dich Fragen? Der Weizen wurde so verändert, manipuliert in seiner natürlichen Art, das er nicht mehr natürlich ist. Leider wie so viele andere Gemüse und Obst.

    Mit freundlichen Grüßen

    Biggi

  2. Liebe Ute, ich mag Grassaft sehr gerne und trinke ihn fast täglich. Allerdings stelle ich Dinkelgras her. Dafür nehme ich Dinkel im Spelz. Mit diesem klappt es deutlich besser als mit Dinkel. Ich decke die Samen zunächst 2-3 Tage dunkel ab (Dunkelkeimer). Da ich keinen Entsafter habe, mixe ich das Gras zusammen mit Wasser in einem Mixer. Vermutlich gehen dadurch einige wertvolle Inhaltsstoffe (im Vergleich zum Entsaften) verloren, aber es dürfte noch besser sein als gar kein Gras zu verzehren. Wie siehst Du das?
    Es gibt übrigens Experten, die bei dem Eigenanbau eine deutliche Gefahr in der Schimmelbildung sehen; sie raten unbedingt davon ab, Gras von geschimmelten Samen zu verzehren. Zusätzlich wird behauptet, das man die Schimmelbildung oft nicht wahrnehmen könne. Ich kann nicht beurteilen, ob diese Leute nur ihr Produkt (Gras, Pulver) an den Käufer bringen wollen…..

  3. Liebe Ute,
    Ich finde den Geschmack von Weizengras ziemlich gewöhnungsbedürftig ja fast übelkeitserregend. Weißt Du, ob andere GrasSorten wie Gerste z.b. Gleich schmecken? Ich weiss nicht, wie ich das durchhalten soll! Und wieviel Bällchen kaut Ihr da so am Tag? Liebe Grüsse

  4. Tolle Tipps!
    Weizengras selbst zählt zu den Süßgräsern und verfügt über weit mehr als 60x so viel Vitamin C als beispielsweise Apfelsinen. Der Kalziumgehalt ist gut 10x höher und der Vitamin B1 Gehalt rund 30x höher als der von Milch. Aber nicht nur das: Weizengras hat viele andere, gute Wirkstoffe. Hierzu zählen unter anderem Eisen, Vitamin C und Magnesium

  5. Hallo,
    schon alleine der Geruch vom gepressten Gras lässt mich manchmal schüttlen und ich kann ihn nur trinken, wenn ich einen Granny Smith mit auspresse.
    Das mit dem Schimmel wäre auch eine Frage. Ich habe auch so Schalen, aber in denen fängt es über den Körnern immer wieder zum schimmeln an – mal mehr, mal weniger – und das, obwohl ich das Gras immer als Teppich aus dem Behälter hebe und quasi von unten gieße in dem ich das Wasser in den Behälter schütte und dann den Grasteppich wieder drauf setze. Ich weiß nicht, wie ich das anders machen soll. Hat jemand vielleicht noch einen Tipp? Ich hab mal was davon gehört, dass man die Körner vorher in Wasserstoffperoxid-Wasser waschen soll.

  6. Da schreibe ich mal was, daß Deine Frage vom 22.10. (ob noch jemand den Blog liest) beantwortet ist.

    Hallo Ute,
    bei der Antwort auf meine Frage, wie oft ich die Anzuchterde für Getreidegras verwenden kann (also ob nach einer vierten/fünften Ernte der ersten Graszucht eine weitere Ausaat/Sprossenrunde möglich ist) bin ich bei Dir gelandet. Weißt Du da was drüber?

    Appetitliche Rezepte übrigens und ein aufgeräumter Blog.

    viel gute Laune
    michael

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