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Wie uns Vanille und eine Mexiko-Auswanderin inspirieren +++ Ein Gastbeitrag

Wie uns Vanille und eine Mexiko-Auswanderin inspirieren +++ Ein Gastbeitrag 1

Diesmal wollen wir euch kleines Special präsentieren. Ein Gastbeitrag von Achims alter Arbeitskollegin Katrin. Katrin ist im September 2017 ihrer Liebe gefolgt und wanderte nach Mexico aus. Ihre Auswandererlebnisse hält sie in ihrem Blog Moving2Mexico fest. Ihr Blog ist mittlerweile ein sehr guter Guide für Einwanderer, die sich in Mexico niederlassen möchten. Zudem birgt der Blog spannende und authentische Eindrücke von Mexiko. Ein Muss für jeden, der seinen nächsten Urlaub in Mexico verbringen möchte.

Im unten folgenden Gastbeitrag hat Katrin ihre faszinierende Eindrücke ihrer Vanille-Reise aufgeschrieben. Ein Trip in den Ökopark Xanath, wo die beste Vanille der Welt angebaut wird. Und das noch im völligem Einklang mit der Natur. Ihre Geschichte hat uns total inspiriert. Kurzer Hand haben wir uns die Vanille aus Mexico besorgt und ein wenige damit experimentiert. Diese Vanille ist der absolute Traum. Ein leckeres Resultat aus unserer Zubereitungssession ist der Avcodao-Papaya-Vanille-Salat. Das Rezept findet ihr hier!

Vanille- Das edelste Gewürz der Welt

Wer mag ihn nicht, den Geschmack von Vanille in Eiscreme, Pudding, Kuchen oder Keksen. Auch als Duftstoff in Shampoos, Seifen oder Bodylotions kommt Vanille gut an. Aber wo kommt die Vanille eigentlich her und was macht sie so besonders? Die meisten Produkte im Supermarkt enthalten synthetische Vanille bzw. künstliches Vanillin, was hauptsächlich aus Abfallprodukten der Papierproduktion, Holz oder Nelken gewonnen wird. Darum soll’s in diesem Artikel aber nicht gehen, denn ich möchte dir die echte Vanille vorstellen….

Ich habe mir nie Gedanken über den Ursprung der Vanille gemacht, bis ich zufällig auf die Vanilla Campaign gestoßen bin und im Frühjahr dieses Jahres nach Veracruz in Mexiko reisen durfte, um vor Ort alles über die faszinierende Orchideenpflanze zu lernen.

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Katrin und ihr Mann Cesar

Was ist Vanille überhaupt?
Die Vanille gehört neben Safran zu den teuersten Gewürzen weltweit und ist die arbeitsintensivste landwirtschaftliche Nutzpflanze. Ein Kilo Vanille wird auf dem internationalen Markt für einen Preis von bis zu 600 Dollar gehandelt.

Die Vanille ist die einzige essbare Frucht aus der Familie der Orchideen. Sie braucht tropisches Klima und eine Rankhilfe in Form eines Baums oder Stabs, denn sie gehört zur Gattung der Kletterpflanzen. Die Triebe und Reben der Vanillepflanze können bis zu 30 Meter lang werden und eine Höhe von bis zu 10 Metern ragen.

Aus den grün-gelben Vanilleblüten gehen nach der Bestäubung Samenkapseln hervor, die das Gewürz Vanille in sich tragen. Die aus der Blüte entstehenden Schoten sind zunächst grün und bekommen erst mit der Trocknung die bekannte braune Färbung.

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Die grün-gelben Blüten der Vanilleorchidee blühen nur einmal im Jahr für wenige Stunden.

Hauptinhaltsstoff der Vanilleschote ist Vanillin, was beim Prozess der Fermentierung entsteht. Insbesondere die Vanilleart Vanilla planifolia ist zur Gewinnung von Vanillin geeignet, da sie nach der Fermentierung den höchsten Vanillin-Gehalt aufweist. Weitere Quellen für natürliches Vanillin sind Vanilla pompona und Vanilla tahitiensis.

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Die reifen Vanilleschoten sind bei der Ernte grün, erst nach der Trocknung färben sie sich braun.

Die Geschichte der Vanille.
Besonders interessant ist für mich der Fakt, dass der Ursprung der Vanille nicht etwa in Madagaskar liegt, dem heute größten Anbaugebiet der sogenannten Bourbon-Vanille, sondern in Mexiko.

Schon die Azteken kannten das feine, süße Gewürz als “Ixtlilxochitl” (Schwarze Blume) und veredelten damit ihre Kakoa-Getränke. Allerdings konnten die Azteken die Vanille nicht selbst anbauen, sondern bezogen sie von den Totonaken aus den Küstenregionen des Golfs von Mexiko rund um die Städte Veracruz und Papantla.

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Die Geschihte der Vanille ist nicht ganz so süß wie ihr Geschmack….

Mit der Eroberung Mexikos im frühen 16. Jahrhundert brachten die Spanier die Vanille nach Europa. Insbesondere die Franzosen liebten das süße Gewürz und versuchten es zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf La Réunion, der Insel im Indischen Ozean, die zu französischem Besitztum erklärt worden war, heimisch zu machen.

Trotz des tropischen Klimas brachten die Vanilleblüten aber auch hier keine Schoten. Nach jahrzehntelangen, erfolglosen Versuchen seitens der Europäer, aus den Blüten der Vanilleorchidee die begehrten Schoten zu bekommen, war es 1841 ein 12-jähriger Sklave, Edmond Albius, der auf La Réunion die noch heute angewandte Methode der manuellen Bestäubung entdeckte. Der Grundstein zur erfolgreichen Vanille-Produktion außerhalb Mexikos war gelegt.

Warum der natürliche Anbau der Vanille nur in Mexiko funktioniert.
Warum hat der Anbau im Gewächshaus in Europa oder im tropischen Klima auf La Réunion nicht zur gewünschten Schotenbildung geführt? Die Antwort ist ganz einfach, denn zur Bestäubung der Blüte braucht die Vanillepflanze die Hilfe einer ganz bestimmten Biene, der Melipona-Biene, welche nur in den Urwäldern Zentralamerikas heimisch ist. Sie ist wesentlich kleiner als europäische Bienenarten und kann so tief genug in die Blüte vordringen, um den weiblichen Stempel zu befruchten.

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Industriell im Ofen getrocknete Vanilleschoten, fertig für den Export.

Die Blüte der Vanillepflanze öffnet sich nur ein einziges Mal (!!!) für wenige Stunden im Jahr. Wird sie in diesem kurzen Zeitfenster nicht von einer Biene bestäubt, gibt es keine Vanilleschote…

Vanillebauern, die die Blüte per Hand bestäuben, müssen daher äußerst wachsam sein, damit ihnen die Chance auf eine Bestäubung nicht entgeht. Jetzt wird auch klar, warum das Vanille-Gewürz so teuer ist…

Den Vanilleanbau in seiner natürlichsten Form kannst du im Ökopark Xanath in Veracruz, Mexiko kennenlernen.
Im Ökopark Xanath in Papantla in Veracruz, dem an der Golfküste gelegenen Bundesstaat Mexikos, kannst du die ursprünglichste und feinste Art der Vanille in ihrem ganz natürlichen Lebensraum kennenlernen. Hier bestimmt ganz allein die Willkür der Natur, ob aus der Blüte eine Schote entsteht oder nicht.

Auf den rund 22 Hektar inmitten des tropischen Regenwalds rund um Papantla lebt José Luis Hernández Decuir, Vanilleexperte und Ökoparkbetreiber, ohne fließend Wasser und Strom. Nur ein kleines Solarpanel auf dem Dach seines Hauses sorgt für Licht in der Nacht und genügend Strom, um das Handy zu laden.

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Ohne Strom und fließend Wasser lebt José Luis im Ökopark Xanath im Einklang mit der Natur und hat sich über die Jahre ein enormes Wissen und Verständnis über die Vanillepflanze aneignen können.
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Für José Luis ist das Kultivieren des zweitteuerstes Gewürzes der Welt eine Art Kunst, die nur mit viel Leidenschaft und Liebe zur Pflanze funktionieren kann.

José kümmert sich ganz allein um den Anbau und die Ernte der Vanille. Das heißt vor allem, dass er sich für den Bienenschutz und den Erhalt ihrer Lebensumgebung einsetzt. Einmal im Jahr erntet er dann die grünen Vanilleschoten per Hand, die zunächst im Dickicht des Regenwalds aufgespürt werden müssen. Nach ein paar Tagen Trocknung in der Sonne erhalten die Schoten ihre bekannte bräunliche Färbung.

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Die Melipona-Bienen haben im Ökopark Xanath ihre eigenen Häuschen, denn ohne ihre Hilfe gibt es keine Vanilleschoten…

Falls du dich gern selbst vom Geschmack der echten Vanille aus Mexiko überzeugen willst, dann schau unbedingt im Shop der Vanilla Campaign vorbei. Sebastian, der Gründer der Vanilla Campaign, bezieht seine Vanille direkt von traditionellen Vanille-Bauern rund um Papantla in Veracruz. Diese kleinen Familienbetriebe besitzen keine Öfen, so dass die Vanilleschoten ausschließlich in der Sonne getrocknet werden.

Und wenn die Bilder dein Fernweh geweckt haben und du die Vanille gern persönlich in ihrer natürlichsten Lebensumgebung im Ökopark Xanath kennenlernen willst, dann begleite uns auf unsere Vanille-Reise im November 2018, die wir zusammen mit Sebastian von der Vanilla-Campaign anbieten. Mehr Infos zu der 1-wöchigen Pionierreise gibt’s hier. Für einen besseren Eindruck, was dich auf der Vanille-Reise erwarten wird, schau dir gern meinen Reisebericht aus Papantla an.

Über 150 leckere, einfache & inspirierende Rezepte gibt es außerdem in unserem Buch „Was dein Herz begehrt“.

Hier geht es zu unserem Angebot.

Auch auf unserem Youtube-Channel gibt es Anregungen & Inspirationen!

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